Liebe Freunde, liebe Interessierte und liebe Internetsüchtige,
heuer (!) möchte ich meinem Unmut Luft machen in Bezug eines Vorganges mit dem hochgeschätzten, aber der Grenzdebilität (scheinbar) anheimfallenden Job-Center St. Pauli (Fußballgott)!
Ich war arbeitslos. Letztes Jahr.
Ich war verzweifelt. Letztes Jahr.
Ich war nahe der Mittel- und Obdachlosigkeit. Letztes Jahr. Fast!
Gut, dachte ich mir, test the Sozialstaat, digga!
Gedacht, getan, hingelatscht.
Das Job-Center St. Pauli befindet sich in einem ehemaligen Israelischen Krankenhaus - haben die Arschloch-Nazis seinem Zwecke entrissen.
Diese Kack-Nazis! Aber das ist ein anderes Thema, auch dass die Chinatown in der Schmuckstraße und Talstraße zerstörten...
ALG II beantragt - ein demütigendes bis demotivierendes Verfahren - allein schon auf allen Vieren zu Hause rumzukriechen, um die Unterlagen beibringen zu können!
Antrag ist dann eines Tages raus - im August!
Und dann?
Ruhe!
Kein Geld, keine Ablehnung, keine Zusage!
Egal, inzwischen, einen Monat später, hatte ich DEN Job - als Gästeführer bei den Bus-Stadtrundfahrten! Ja, ich bin bis HEUTE einer dieser Selbstdarsteller auf den lustig Gelben Doppeldeckerbussen!
"Große Runde Stadtrundfahrt!"
Und dann geht's los - diese Job-Center-Nazis (Nazi lässt sich auf herrlich viel anwenden!) melden sich!
Laden mich zum Info-Gespräch ein! Wenn ich nicht komme, dann streichen die mir das ALG2 - das schreibt die hohle Nuss mir doch tatsächlich!
Hallo? denk ich noch - und mach mich dran, am 14.09.08 folgenden Brief aufzusetzen und als Fax zu senden:
Widerspruch gegen den Versagungs-/Entziehungsbescheid nach §66 SGB1
Sehr geehrte Frau X1,
hiermit lege ich Widerspruch gegen den Versagungs-/Entziehungsbescheid nach §66 SGB1 vom 11.09.2007 ein.
Ich konnte den Termin nach §59 SGB2 am 11.09.2007 um 11 Uhr bei Frau Y2 nicht wahrnehmen, da ich am Abend zuvor (10.09.) nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch bei HamburgTour zum Probearbeiten am 11.09. aufgefordert wurde.
Diesen Sachverhalt habe ich Ihnen schriftlich per Brief dargelegt, den ich am Abend des 10.09. – also KURZ NACH Probearbeitsangebot – in den Postkasten des Jobcenters St. Pauli einwarf.
Das war zwar außerordentlich kurzfristig, dennoch einfach nachzuvollziehen, zumal ich diesen Sachverhalt im Zuge des Antwortschreibens darlegte.
Leider wurde dies anscheinend weder registriert noch berücksichtigt!
Darüber hinaus steht die Frage im Raum, WELCHE LEISTUNGEN Sie mir ab 11.09.2007 versagen wollen, da ich seit der ALG2-Antragsstellung vom 10.08.2007 KEINERLEI Leistungen von Ihnen trotz akuter Notlage bezogen habe.
Ich erhalte ferner einen befristeten Vollzeit-Arbeitsvertrag ab 15.09.2007 bis voraussichtlich Ende Oktober 07, den ich ERST einreichen kann, sobald er im Laufe kommender Woche unterschrieben ist. Diesen Sachverhalt habe ich Ihnen wiederum mit dem Antwortschreiben vom 10.09.2007 dargelegt, was ebenso wenig berücksichtigt wurde, was ein Telefonat mit Frau Y2 heute (14.09., ca. 11 Uhr) ergab.
Sie werden sicherlich nachvollziehen können, dass mich dieser Vorgang negativ überrascht, zumal ich mich selbst aktiv und erfolgreich um eine Arbeitsstelle bemüht habe – und dies auch schriftlich mitgeteilt habe.
Bitte teilen Sie mir mit, wann ich mit den ausstehenden Leistungen im Zuge des ALG2 rechnen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Nils L.
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KEINE REAKTION!
Okay, das war's dann!
Jaja, so dachte ich! Aber das war's noch längst nicht!
to be continued - ist jetzt das Stichwort!
HEUTE (!) über ein Jahr nach dem Scheiß krieg ich die erneute Einladung zu einem Gespräch im Job-Center-Nazi-Lager!
Genau das gleiche Formschreiben wie letztes Jahr!
Also setze ich folgende eMail an die gefühlte Eva Braun auf:
Sehr geehrte Frau XXXXX,
erneut muss ich mit Erstaunen und einer großen Portion Unglauben ob der Inkompetenz der sozialdemokratisch als Allheil-Mittel eingerichteten Job-Center-Bürokratie feststellen, dass Sie bzw. Ihre Mitarbeiter nicht in der Lage sind, Ihren Auftrag zu erfüllen!
Damit beziehe ich mich auf Ihr Schreiben vom 21.10.2008 "1. Einladung" - ein simpler Vordruck, den Sie mit zugegeben sehr hübscher Handschrift um die Bemerkung ergänzten, ich solle Bewerbungsnachweise vorlegen!
Sie laden mich nun am 31.10.2008 ein, weil Sie mit mir über meine berufliche Situation sprechen wollen - und drohen gleichzeitig mit dem garantierten Gruselschocker, mein ALG II um 10 Prozent zu senken!
WIE BITTE? WELCHES ALG II??
Ich bekomme von Ihrer Behörde NIX, GAR NIX! Und will auch NIX!
Denn ich bin - UND DAS HABE ICH IHNEN KLIPP UND KLAR - MIT EINEM ELEKTRONISCHEN FAX (!!!) - bereits VOR EINEM JAHR (in Worten: einem Jahr!!!!) mitgeteilt - ein steuerzahlendes Mitglied dieser Gesellschaft, sozialversicherungspflichtig angestellt seit dem - und jetzt mal eine Leerstelle für tiefes Durchatmen schaffen - 15.09.2007 (das macht in Monaten also 14 - VIERZEHN!)
Ja, letztes Jahr im Juli beantragte ich bei Ihnen ALG II - aber Sie waren nicht in der Lage, mir eine Absage oder eine Zusage zuzustellen - stattdessen luden Sie mich WIEDERHOLT zu diesen berühmt-berüchtigten Gesprächen ein - mit der Drohung, mir mein ALG II zu kürzen. DAS taten Sie aber nicht, weil ich es gar nicht bekam... Oder haben Sie etwa DOCH mein ALG II - vielleicht aus eigener Wut über die doofe Bürokratie, in der Sie gefangen sind - um 10 % gekürzt - weil 0 EUR um 10 % zu kürzen ja letztendlich tatsächlich 0 EUR "REST"-ALG II ergibt.
Wenn genau diese ganz geschickte Aushebelung des ausgeklügelten Systems Ihre Intention hinter den frechen Einladungsbriefen an mich ist - dann CHAPEAU! HUT AB! Ich verneige mich!
Jedenfalls blieb ich den Gesprächen - ENTSCHULDIGT!!! - FERN, weil ich lieber meinen gerade neu angetretenen Job in der Probephase nicht gefährden wollte!
Haben Sie das eventuell persönlich genommen?
Aber ich habe mich entschuldigt - telefonisch, per Mail, per Fax!
Es war ehrlich nichts Persönliches - hätten Sie mich mal abends für ein Bier auf den Hamburger Berg eingeladen - ich wäre sicherlich gekommen!
Nun bin ich entrüstet und stinksauer, da ich im letzten Jahr HILFEBEDÜRFTIG war, Sie aber nicht in der Lage waren, einfachste Vorgänge zu beherrschen!
Dann höre ich über ein Jahr NICHTS vom Job-Center - und JETZT drohen Sie mir, meine NICHT VORHANDENEN ALG II-Bezüge zu kürzen?
Wissen Sie - ganz ehrlich: Mir tut sowas doch auch weh! Denken Sie gar nicht an MEINE Gefühle??
Und ich rege mich hier auf - aber was soll das?
Also liebe Frau XXXXX, nette Einladung - aber ich werde ihr erneut nicht nachgehen, weil SIE IHRE Hausaufgaben leider nicht gemacht haben!
Ich bin sehr gespannt auf Ihre Antwort!
Mit eingeschränkt freundlichen, aber leicht bittersüßen Grüßen,
in tiefer Enttäuschung,
Nils L.
PS: Da ich jetzt bereits seit 14 Monaten als Gästeführer arbeite, lade ich Sie recht herzlich zu einer Stadtrundfahrt ein! Wenn Sie in Ihrer Behörde schon die Übersicht verloren haben, dann werden Sie überrascht sein, wie groß und unüberschaubar die Welt "da draußen" außerhalb des ehemals "Israelischen Krankenhauses" ist!
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Ich denke noch ein paar Minuten nach! Suche nach dem alten Schriftstück (dem Fax von oben!)!
Und dann schreibe ich der guten Fee vom Job-motherfuckin'-Center St. Pauli noch mal eindringliche Poesie:
Sehr geehrte Frau XXXXX,
im Anhang finden Sie MEIN Fax vom 14.09.2007 an Ihre liebe Kollegin Frau X1! Es ist ein pdf-Formular, das sich ganz einfach und unbürokratisch mit einem PDF-Viewer öffnen lassen dürfte!
Frau X1 war LEIDER SCHON NICHT in der Lage, auf den Sachverhalt zu reagieren - in Ihrer Behörde hat sowas anscheinend System. SCHADE, dass Sie die Inhalte Ihrer Ausbildung nicht gewinnbringend für die Kunden der Ex-Arbeitsagentur zu nutzen in der Lage sind!
Ich werde durch Ihr erneutes Schreiben den Anlass nutzen, Ihre Vorgesetzten in den Vorgang einzuweihen - und gegebenenfalls den Schriftverkehr (mit Unkenntlichmachung der Beteiligten) in einschlägigen Blogs und Foren öffentlich zu machen sowie interessierter Presse zuzuspielen.
Wenn Sie in Ihrer "1. Einladung" schon Drohungen ausstoßen (der Form halber), kann ich das auch! Da bleibe ich hart!
Und bitte überweisen mir doch umgehend die ausstehenden ALG II-Bezüge - UMGEHEND (doppelt unterstrichen mit Sternchen) auf das bekannte Konto - gern dürfen Sie mir 10 Prozent abziehen!
Gleichzeitig möchte ich Sie gnädigst um Erlaubnis bitten, am 4.11.2008 für 24 Tage in den Urlaub nach Florida fliegen zu dürfen - ich schicke Ihnen gern eine Ansichtskarte!
Mit zunehmend ungehaltenen Grüßen,
Nils L
PS: Wenn Sie nicht in der Lage sind, mir auf meine Nachrichten entsprechende PERSONALISIERTE (schließlich hab ich mir ja auch einige Mühe gemacht, Sie zu unterhalten, wenn auch mit einem edukativen Hintergrundrauschen) Antworten zu verfassen, werde ich mich doch noch um einen persönlichen Gesprächstermin bemühen.
PPS: Da Sie und wohl auch (Ex?)-Kollegin X1 anscheinend überfordert sind mit ganz einfachen Vorgängen, bin ich gern bereit für ein geringes zu verhandelndes Entgelt einmal die Woche Ihre Papiere zu ordnen, damit mal ein frischer Ordnungs-Wind bei Ihnen weht!
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So, liebe Touristen und Naturschützer, liebe grüne Wahlbetrüger und Chefankläger von Vattenfall,
das ist ein kleines Dilemma!
Ich wär doch so gern ein Walraff!
In Liebe,
die fette versoffene Rotznase
XD made my day!
Freue mich grad n bischen, nicht zum St.Pauli-Center zu müssen und bange gleichzeitig meinem baldigen Hamburger ALG-Antrag entgegen......
Danke für die nette Unterhaltung, Respekt für die Aktion und schön dass es noch Leute gibt, die's Maul aufmachen und sich net jeden Rotz gefallen lassen!
Thanks for the inspiration!
amüsierte Grüße
R.
da ich die Bande auch schon kennenlernen, und mit ihren eigenen Mitteln erfolgreich schlagen durfte - DANKE für dieses Unterhaltsame Stück deutscher Bürokratie!
Es grüßt hochachtungsvoll
Lieselotte