Dieser Tage des Neuen Jahres geht es Herrn Nil$en schlecht wie nie zuvor.
Emotional ist alles in bester Ordnung.
Psychisch auch, weil er Ungesundes auskotzt.
Physisch - DAS IST DAS PROBLEM!
Die Haspa teilte dem Nil$en vergangene Woche mit, dass sie ihm kein Geld mehr aushändigen möchte, damit er sich Nahrung beschaffen kann.
Doch der Herr Nil$en hat Freunde, die ihn unterstützen.
Das mag der Herr Nil$en nicht - Geld leihen, um Unterstützung betteln.
Der Herr Nil$en ist schlichtweg unfähig, Hilfe anzunehmen.
Daran arbeitet er allerdings...
Sein Aktionismus treibt indes folgende Blüten:
Herr Nil$en bewirbt sich bei Christoph Schlingensief!
Ich hab's komplett satt, Herr Schlingensief!
Ich kotze nun tagtäglich, dass meine Jacke bereits von der Kotze verklebt ist!
Gerade mal 28 Jahre Lebenszeit haben gelangt, um dermaßen die Wut auf das Hier und Jetzt mitsamt seiner offen zur Schau gestellten und mit vorauseilendem Sozial- und Politikgehorsam kokettierenden Ohnmacht in ungesunde Bahnen zu lenken.
Es muss raus, Herr Schlingensief!
Was kann ich schon?
Eine Menge:
In die Sekte der Wachturm-Vertreter geboren, alles geglaubt und role model der Zeugen Jehovas, bis mit 18 Jahren die würgenden Ketten gesprengt wurden.
Allein mit dem eigenen Leben.
Voller Aktionismus.
10 Jahre lang zwischen Hoffen und wütendem Scheitern an - oh Gott, dieses Hochwertwort - STRUKTUREN.
(Notiz an mich: Luhmanns System beschreibt Unentrinnbares - nicht akzeptabel!)
Herr Schlingensief, ich habe es satt!
Ich habe es satt, weiter vor streng dreinblickenden Herren und Damen zu kriechen und um ihre Gnade zu betteln, mir doch die Chance zu gewähren, mir von tumben Sozial-Nazis das Rektum penetrieren zu lassen!
Ich will schreiben und gelesen werden!
Ich will schreien und gehört werden!
Ich will meine Gerechtigkeit ausleben und als ungerecht abgestempelt werden!
Ich will reizen und dafür mit Reizgas in den Augenhöhlen belohnt werden!
Herr Schlingensief, ich habe es satt!
Ich will was tun!
Seit Jahren schon - aber endlich mal, ohne von banalen Sorgen, wann ich mir endlich wieder Nahrung leisten darf, skalpiert zu werden!
Ach Scheiße, Herr Schlingensief, Sie wecken Hoffnungen!
Und darum will ich unterstützen - von Marmeladenbroteschmieren bis hin zum Kabeltragen und Nierenteekochen.
Ich kann schreiben!
Ich kann reden!
Ich kann denken!
Ich kann vergessen!
Ich kann erschaffen und zerstören!
Ich kann Psychologie (und auch jene, die mir während des Studiums nicht gelehrt wurde, die nichts damit zu tun hat, einen Menschen anhand des DSM-IV mit dem xyz-Stempel den Schädel einzuschlagen, um ihn in das rezusozialieren, das ihn in die Hände der Menschenverachter getrieben hat – Anleitungen zur eigenen Ohnmacht vs. Hilfe zur Selbsthilfe)!
Ich kann den Sound lautmachen (Audio-Engineer-Skillz muss ich in die Bewerbung schreiben, um doch nur in einem unbezahlten Praktikum tumbe und von sprachloser Kritikenthaltsamkeit erfüllte Erfüllungsgehilfentätigkeiten auszukleiden)!
Ich kann KEINE Demut!
Ich kann KEINEN Gehorsam!
Ich kann NICHT (mehr) die Fresse halten!
Ey, Schlingensief, hast mal nen Job für mich?
Aussageunkräftige Blabla-Grußformel,
Nils Lund
Dieses Bewerbungsschreiben wird in leicht abgeänderter Form auch an die bayerische Staatskanzlei gehen - die brauchen dort Leute wie mich.
Weitere Adressaten:
Volkswagen, Siemens, das Innenministerium und GazProm!
Jeder, der mich auch einfach mal so mieten will, schreibe mir ein entsprechendes Angebot mit finanziellen oder materiellen Vergütungsideen!
Ich werde jedoch NICHT für die Telekom oder Die Bahn arbeiten!
Firmen und solvente Privatleute bewerben sich mit Organigramm bzw. aussagekräftigem Lebenslauf unter dem Stichwort "Ich hab Kohle für Dich, Alter!" unter der im Forum dieser Seite zu recherchierenden elektronischen Kontaktadresse!
Das sei Dir überlassen:)
Moin Blunty!
"Zen - oder die hohe Kunst des Kotzens mit leerem Magen",
so müßte Deine Site heißen.
"Das Sein bestimmt das Bewußtsein" kann auch heißen:
Nahrung ist wichtiger als Besitzrechte.
Ohne Dich hiermit öffentlich zur Begehung von Straftaten aufgerufen zu haben, igitt!
Letztlich wirst Du nicht umhin können, als die bestehenden Strukturen (unter Beibehaltung ihrer Verachtung) zumindest in Teilen zu beachten und sie, wo möglich, zu Deinem Nutzen zu verwenden.
Im Sommer mag es ja ganz nett sein, am U-Bahnhof Jungfernstieg mit flotter Musik Münzen en Gros zu sammeln und dem Finanzamt eine Nase zu drehen.Oder als Pantomime unter den Alsterarkarden. Spätestens ab November ist das weder lustig noch einträglich.
Alleine um eine festgefügte Wohngelegenheit dauerhaft zu haben, führt leider kein Weg an den Behörden vorbei.
Kotze vorher, vor der Tür, damit man die auszufüllenden Formulare noch lesen kann.
Ich will nicht eines Tages einen ähnlichen Artikel in der MoPo lesen müssen wie im Spätherbst 1990. Dort wurde gemeldet, daß auf dem Boden der gerade eben annektierten DDR ein Mütterchen verhungert ist.
Sie war einfach zu stolz, nach all ihrem mühsamen Lebenswerk auf dem neuen Sozialamt zu "betteln".
Mein früher bester Kumpel (Moin Arne!), ebenso Kommunist wie ich allerdings mit ausgeprägter Neigung, bauchgesteuert zu handeln, hatte einen ähnlichen Haß auf die bürgerlichen Strukturen. Auch er suchte jahrelang einen Weg, ihnen zu entkommen um sich nicht unterwerfen zu müssen.
Es brauchte viele Diskussionen und eine kleine Tochter, bis er sich auf den Gedanken einließ, daß es ein Unterschied ist, ob man Bestehendes als unabänderlich akzeptiert oder als vorhanden anerkennt aber gleichzeitig an seiner Überwindung arbeitet.
Der Staat in all seinen Vorkommensweisen ist ein zweifellos sehr wirksamer Apparat zur Bewahrung der Interessen der Herrschenden, nämlich der Bourgoisie.
Er läßt sich einfach nicht negieren.
Der Staat muß vielmehr in seinem Charakter verändert werden.
Aus den Händen der Flick, Krupp, Thyssen, Pierer, Henkel und wie die Schmarotzer alle heißen, in die Hände der Masse der Bevölkerung.
Hin zu einer tatsächlichen Demokratie.
Das strategische Problem dabei ist, daß die Herrschenden davon nicht überzeugt sind und auch niemals sein werden.
Also muß man kämpfen.
Ob, auch bei aller Aversion, die Handlanger und Schergen (Herr Niel$en würde schreiben "Maßanzüge") der Mächtigen das Hauptziel sind, bezweifle ich massiv.
Ich hatte früher häufiger Lust, im WiWi-Bunker der Uni hektoliterweise Schwefelwasserstoff und Buttersäure zu verteilen.
Außer einem rein individuell guten Gefühl hätte das jedoch nichts gebracht.
Jetzt mal ganz profan:
Wohin darf ich Dir ein Freßpaket schicken?
Wehe, Du sagst ab oder nennst eine falsche Adresse, dann darfst Du nie wieder zu St. Pauli oder Werder!
Als das, was Du "einschränkend" schreibst, liegt natürlich auf der Hand - es gibt strukturelle Regeln, die so brutal wie Naturgesetze sind: "Hältst Du Dich nicht dran, dann bist Du dran!"
Klar, dass ich damit irgendwie dealen muss...
Und nun zum "Organisatorischen":
Ich will weiterhin zu Pauli und Werder, darum findest Du meine Adresse exklusiv im Impressum dieses Internet-Auftritts.
Oder hier:
Nils Lund
Kastanienallee 29
20359 Hamburg
Ich bin nicht anonym - und somit angreifbar...
Aber gleichzeitig auch "nur" greifbar für das Gute im Menschen!
Ich danke!
Ehrlich und ohne doppeltem Boden!