Ja, Weihnachten war ein Horror, der pure Horror, die Essenz all des sinnfreien Horrors, der hinter diesem Monster namens Weihnachten steckt. Weihnachten ist eine verlogene dumme Drecksau, eine Hobbyhure, die auf die schnelle Kohle steht!
Ein Fest der Liebe!
Ein Fest für die ganze Familie!
Hallo?
Geht's noch?
Gefühle, die nur mit diesen drei Tagen des kommerziell ausgebluteten Frohsinns verbunden werden?
Ich war in meiner Heimat, in Cuxhaven.
Einen guten Freund habe ich noch aus meiner Schulzeit - und wir stellten schon im Zug zwischen Hamburg und Cuxhaven fest, dass uns eskalierende Tage bevorstehen würden.
Familienkrisen - und sie waren grausam...
Aber darum geht es heute gar nicht, denn die allgemeine Weihnachtsdepression gehört zur Serienausstattung eines Jahresendes.
Es geht um das kleine grüne Buch, das ich im Keller meiner Mutter ganz unten in einer Kiste fand.
In diesem legte mir der Nil$en von vor 12 Jahren sein Inneres dar.
Und diesem 16jährigen Jungen ist es gelungen, den gestandenen Erwachsenen Nil$en betroffen zu machen.
Lose aneinandergereihte Gedankenbilder wie diese hier:
(IN AUSZÜGEN)
Ein Buch schreiben!
Worüber?
Über die Sinnlosigkeit des Existierens?
Die Tragödie des Menschen ist nicht, dass er den Sinn des Lebens nicht vollständig erkennt, sondern dass es ihn gar nicht interessiert!
Wer gibt die Legitimation unseres Daseins?
Und wie sieht diese "Daseinsberechtigung" überhaupt aus?
Nun denn!
Was hat sich der Künstler wohl dabei gedacht?
Nichts, denn er ist längst krepiert!
Ich entleere meinen Sinn, und heraus kommt eine schwarze Wolke; ich bin tot!
Die Musik umhüllt mein Gefängnis wie eine rote Schlange aus Pappmaché!
Ein Buch! Sätze, Worte, Buchstaben, Satzzeichen - eine wirre Aneinanderreihung winziger Sinnlosigkeiten, die dem Wesen eine Daseinsberechtigung suggerieren.
Ein sauber gestricktes, aber nur allzu menschliches Paradoxon, dessen Sinn mir aber gerade buchstäglich entflieht, da er schelmisch lachend das Flugzeug nach Teheran besteigt.
Bums!
Einsamkeit kommt von innen!
Isolation kommt von außen!
"Wo ist da aber der Unterschied?" kommt unschuldig die zweckentfremdete Frage.
"Keine Zeit für Rhetorik", entgegnet der Philosoph und schlägt das Buch zu.
Klappe zu, Menschheit tot?
Das Leben wird zu einer Farce! Warum belügen wir uns selbst? Naja, ist halt einfacher. EBEN! Der Weg des geringsten Widerstands. Umzingelt von Opportunisten versuche ich, mein unerreichbares Ziel zu zerstören. Vergeblich, die toten Leichen um mich herum entreißen mir die Panzerfaust des Hasses!
Wie war das noch mal? Der Weg des geringsten Widerstands? Ich stehe vor dem Spiegel und schaue der Rasierklinge zu, wie sie in meine Halsschlagader Eingang sucht. Dann... der Erfolg! Fröhlich und irgendwie erleichtert schäumt der rote Lebenssaft in die neugewonnene Freiheit! "CUT!" Abspann! Happy End! Willkommen in Hollywood!
Warum tun das Menschen?
Die Antwort finden wir in der leeren Streichholzschachtel, die die Aufschrift trägt: "Wegen Urlaub geschlossen!" Is' halt so! Klein, aber fein!
Ich befreie mich aus dem Gefängnis meiner Existenz.
Der Wahnsinn pflügt sich seinen Weg durch die paranoiden Wahnvorstellungen.
Der Sarg des Klanges! Denn: Wir leben, um zu sterben. Und der Tod kommt leise!
Was sagt uns das?
Nix! Denn bedeutungslose Phrasen sterben im Paradies unter einem schwarzen Erdbeerbaum!
Soweit, so gut!
Ratten sind in ihrer Substanz etwas zu zäh, aber das gehört nicht hierher!
Ob ich Drogenexperimente befürworte? Die Frage darf so nicht gestellt werden! Außerdem: Jede Frage sucht letztendlich nach einer lebenssinngebenden Antwort. Damit geben wir uns einer Illusion hin, die Philosophen entstehen lässt, deren Antworten nichts mehr damit zu tun haben, was es heute Mittag zu essen gibt.
Der Tod als Schocktherapie? Das will ich damit nicht gesagt haben. Bitte missverstehen Sie mich nicht! Denn aus jeder bösen Gesinnung spricht ein verdorbener Magen. Und das ist längst nicht so angenehm wie iranische Folter!
Aber trotzdem geht die Lüge, die wir Leben nennen, weiter, ohne dass es mir möglich ist, auch nur ansatzweise die Blutflecken aus der Jacke des von mir ausgeknippsten Freundes zu bekommen.
SCHICKSAL, sagen die einen,
PRÄDESTINATION die anderen.
Und obwohl das zweite ein Fremdwort ist, frage ich mich immer wieder, wann es endlich Milchtüten gibt, die man essen kann.
Heute geht es uns noch gut, denn morgen werden wir krepieren.
Ich hasse Werte und Regeln.
Gefangene des Systems fühlen die wirkliche Freiheit, die durch das wohlklingende, aber total nutzlose, euphemistische Fremdwort "Demokratie" verkörpert wird - ein Neologismus einer in ihren tiefsten Wurzeln noch immer nationalsozialistischen, ja, faschistischen Gesellschaft!
Das waren die schlechten Nachrichten, und nun kommen die guten!
Der Panzer ist undurchdringlich. Das ganze Leben auf der Suche nach einem Etwas, das beschönigend "Liebe" genannt wird. Nur ein Wort und doch so tötlich. Ich beiße ein Stück von der Pizza ab, und trotzdem stellt sich nicht das wohlige Gefühl einer gelungenen Flucht aus der Finsternis meines Selbst ein. Ich hasse die Menschheit für den Verlust meiner Identität, die niemals wirklich existiert hat... nie existieren durfte...
Stau in der Synapse. Auffahrunfall.
Nachdem ich aufgewacht war, trennte ich der Katze mit der Gartenschere den Kopf ab. Den Rest habe ich dann meinem Cousin zum Mittagessen geschenkt. Der Wahnsinn tropft in den Schnee, der an diesem herrlichen Sommerabend nur imaginär auf eine vergilbte 70er-Jahre-Puff-Tapete aufgetragen wurde. Und schon hat uns die Realiät wieder. Einen Pelzmantel der Parapsychologie bitte. Leider ausverkauft. Im Winterschlussverkauf gab es Paranoia, abgepackt in handliche Tüten.
Die Tragik sprießt wie ein giftiger Pilz auf dem mit Sinnlosigkeiten gedüngten Feld. Der Mensch als Fehlkonstruktion: Das Sein entschuldigt nicht das Tun! Was ist der Superlativ von "tot"?
Das zeigt doch die Endgültigkeit allen Seins, bevor die Wasserreserven vergiftet sind.
Angst bestimmt mein Leben, eine schwarze morbide Furcht! Wovor? Vor dem Morgen? Vor MIR?
Düster steigt in mir die Gewissheit auf, dass alles umsonst war!
Meine Schwester sagte mir: "Du, am Liebsten möchte ich tot sein!"
Die Härte der Realität durchschlägt den Panzer mit einer Leichtigkeit, die man von Splittergranaten kennt, die weiche Butter durchdringen.
Ich spucke meine Hilflosigkeit in das Meer aus Opfern. SCHMERZEN!
Was ist nun letztendlich der Sinn des Lebens?
Nur ein Satz? Ein Wort? Ein Buchstabe? Eine ZAHL?
Das Problem ist, dass der Sinn bei jedem Individuum radikal neu definiert wird. Darum ist jede Diskussion hier überflüssig!
Ich bin VIELE! Ich vereine Wesenszüge in mir, die von jedem einzelnen Erdbewohner mitgeprägt worden sind. Ich bin jeder, und jeder ist ich!
Ein unglücklicher Einzelfall in irgendeiner Suizid-Statistik!
Verfickter Nationalismus und Nationalstolz - das VIERTE REICH!
Wer flucht, kommt in die Hölle!
"Na und?" sagt der Taxifahrer verschmitzt, streckt mir den Mittelfinger raus und rast los, um sogleich in einem Baum zu landen. Die Männer auf der anderen Straßenseite stoßen sich an, und der eine meint: "War ne gute Idee mit den Bremsschläuchen, wah?"
Eine Stufe mehr auf der Treppe des Untergangs, und trotzdem werden wir eines Tages in das Schwimmbecken der Verrücktheit stürzen, aus dem man kurz zuvor das Wasser gelassen hat.
Blut!
Das böse Lachen des Sensenmannes hallt in dem Gewölbe meiner Schädeldecke.
Die Gerechtigkeit wurde vergewaltigt, und der Fall ist bereits zu den Akten gelegt.
Dubiose Wortspiele behindern nur die mentale Entfaltungsfähigkeit, der Menschen zum Opfer fallen, die den wahren Wert des Begriffs "Gesinnung" radikal missverstehen wollen, so dass sie letztendlich in dem Labyrinth eines großen Freizeitparks landen und nie mehr herausfinden. Schade eigentlich.
Und wiederum löst das bei mir einen Widerwillen aus, der gepaart mit Taschentüchern dazu dient, den Strom der Trauer einzudämmen. Ekel kriecht mir den Rücken hoch. Kalter, nackter, grauer Ekel, an einen Pinguin ohne Körper erinnernd, der in der Phantasie eines Kleinkindes zur Erklärung für alles Zeitliche mutiert.
Ein Schachbrett hat nichts mit Gefühlen zu tun, obwohl beide schwarz-weiß-gemusterte Strukturen aufweisen. Ich schmiede mir eine Illusion, gebe sie weiter - und schon ist eine Ideologie geboren.
Paranoide Wahnvorstellungen umhüllen uns wie der Nebel der Schizophrenie. Daraus spricht eine böse Gesinnung. Warum wiederholt sich alles?
Worte sind Fragmente, die zu einem Mosaik der Erkenntnis geordnet werden, um danach in alle Winde verstreut zu werden, so dass ein neues Gedankenmuster entsteht.
Und wieder bin ich dem Alltags-Wahnsinn ausgesetzt. Leere Worthülsen werden mir um die Ohren geschlagen. NICHTS! Nichts wird ausgesagt, nichts kommt heraus, ins Nichts gehen wir. Wenn sich alles auflöst, wird der Existenzialismus in seiner Gesamtheit zu einem zeitlosen Kontinuum übergehen, in dem alle Dimensionen sich gegenseitig aufheben. Unsere Endlichkeit ist der Unendlichkeit der Dimensionen nicht gewachsen!
Ich bin jetzt 28 Jahre alt - und meine 16jährige Identität schlägt mir noch immer problemlos und munter in die Fresse.
Bei der CSU würden sie jetzt sagen, dass hier ein potentieller Amokläufer geschrieben hat.
Und trotzdem ich nie Wolfenstein 3D spielte, müsste ich ihnen hier Recht geben!
Das Leben ist schön!
Indes ist eben diese Biographie eine sehr bittere, von kompletter kindlicher Ohnmacht und Hilflosigkeit in zugeschnürtesten Familien- und Sozialstrukturen geprägt.
Und das wird ein hart zu verdauender Stoff sein, sobald die Lebens-Aufarbeitung in Romanform erscheint!
Was muss man schon als 16jähriger erlebt haben, um aus diesem Stoff ein Buch schreiben zu wollen.
Sehr anmaßend denen gegenüber, die wirklich gelebt haben.
Interessant z. B. werden die Kapitel sein, wie es ist, sich mit 17 Jahren gegen familiären Widerstand aus einer strengen Sekte zu befreien.
Oder jenes, wie es ist, viele Nächte aus akuter Todesangst nicht schlafen zu können.
Auf externe Verurteilungen stehe ich nicht so - und schon gar nicht von Menschen, die sich selbst anmaßen, solche Werturteile ohne weitreichende Informationen treffen zu können.
Carl Gustav Jung
Ich jedenfalls finde, dass dieses Buch unbedingt geschrieben werden sollte. Bestelle schon vorab mal 10 Exemplare (bitte signiert!).
Es ist nun mal meine Art "dummdreiste" Formulierungen in den Raum zu tönen, wenn ich der Ansicht bin, nur Phrasen hervorgesetzt zu bekommen.
Sollte ich hiermit zu weit gegangen sein, dann an dieser Stelle meine aufrichtige Entschuldigung.
Dennoch, familiäre Enge haben viele durchlebt, so mancher mehr, als ihm lieb war. Sollte jetzt jeder ein Buch schreiben?
Fangen Sie an Herr Nil$en - tun Sie wenigstens etwas - ja! Schreiben Sie Ihr Buch und reden nicht nur darüber, dass Sie es tun könnten.
Viel Kraft beim Aufarbeiten.